Klockmann-Fonds

Mit Mitteln des Klockmann-Fonds sollen vorzugsweise akademische Veranstaltungen und die Teilnahme von Studierenden daran, Lehreinrichtungen oder wissenschaftliche Projekte des Institutes für Mineralogie und Lagerstättenlehre an der RWTH Aachen zum Nutzen der Studierenden der Aachener Geowissenschaften unterstützt werden.

Professor Dr. Friedrich Klockmann
Portrait Klockmann, 15 KB

Friedrich Klockmann wurde am 12.04.1858 in Schwerin geboren. Er besuchte hier die damalige Großherzogliche Realschule 1.Ordnung und legte am 02.03.1877 die Reifeprüfung ab.

Zum SS 1877 schrieb er sich an der Bergakademie Clausthal für das Bergfach ein. Im Herbst 1878 wechselte er an die Bergakademie Berlin. Neben dem Studium des Bergfachs hörte er gleichzeitig Vorlesungen an der Universität zu Berlin über Naturwissenschaften und Philosophie. Hier fasste er auch den Entschluß, das Studium des Bergfaches aufzugeben und Geologie und Mineralogie zu studieren.

Mit Beginn des WS 1880 schrieb er sich an der Landesuniversität Rostock ein und promovierte am 09.12.1881 zum Dr. phil. mit einer Dissertation zu dem Thema: „Beitrag zur Kenntnis der Granitischen Gesteine des Riesengebirges“.

Seine berufliche Laufbahn begann im Mai 1882 mit dem Eintritt in die Königlich Preußische Geologische Landesanstalt zu Berlin. Nach der Anfangszeit als Hilfsgeologe erfolgte am 01.04.1886 die Beförderung zum Königlichen Bezirksgeologen. Die Tätigkeit bei der geologischen Landesanstalt erstreckte sich hauptsächlich auf Aufnahmen in der Mark Brandenburg und Provinz Sachsen.

Im Herbst 1881 wurde er als Nachfolger seines früheren Lehrers, Bergrat Dr. phil. von Groddeck, als Lehrer für Mineralogie, Geologie, Versteinerungs- und Lagerstättenkunde an die Königliche Bergakademie Clausthal berufen. Hier brachte er 1891 die erste Auflage von „Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie“ heraus. Im Jahre 1892 wurde er zum Kgl. Professor ernannt. Während seiner Tätigkeit in Clausthal widmete er sich in besonderem Maße der Untersuchung der Erzgänge und der Geologie des Harzes und des Harz-Vorlandes.

Im März 1899 folgte er einem Ruf an die Technische Hochschule Aachen als Ordinarius für Mineralogie und Petrographie, nachdem er einen solchen an die Technische Hochschule Hannover im Frühjahr 1894 abgelehnt hatte. An der T.H. Aachen forschte und lehrte er mehr als 23 Jahre lang bis zu seiner Emeritierung am 1.10.1923. Von 1917 – 1919 bekleidete er das Amt des Rektor magnificus. In Aachen hat er auch die letzten 14 Jahre seines Lebens im Ruhestand verbracht.

Die von Friedrich Klockmann veröffentlichten Arbeiten umfassen, außer dem bereits erwähnten „Lehrbuch der Mineralogie“, das Gebiet der Kristallographie und Gesteinskunde und vor allem die Lagerstättenlehre. Die ersten 10 Auflagen seines „Lehrbuchs der Mineralogie“ bis 1923 konnte er selbst bearbeiten und herausgeben. Die 11. Auflage wurde von Professor Dr. Paul Ramdohr bearbeitet und im Jahre 1936 herausgegeben. Prof. Dr. Ramdohr war zunächst Assistent, dann Nachfolger Klockmanns am Aachener Institut für Mineralogie und Lagerstättenlehre.

Das verdienstvolle Wirken Klockmanns hat weite Anerkennung gefunden, zunächst durch die Verleihung des Titels des Geheimen Regierungsrates im Jahre 1909. Die Bergakademie Clausthal verlieh ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der Mineralogie durch Forschung und Unterricht am 25.07.1923 den Titel Dr. Ing. e.h. Auf Vorschlag von Professor Ramdohr wurde anlässlich des 70. Geburtstages von Klockmann am 14.04.1928 das dem Covellin (CuS) isotype CuSe ihm zu Ehren „Klockmannit“ benannt. Zu diesem Anlass wurde von seinen früheren Schülern die „Klockmannstiftung“ ins Leben gerufen.