Festkolloquium für Professor emeritus Dr. rer. nat. Günther Friedrich, Aachen

Aus Anlass der Vollendung des 80. Lebensjahres von Prof. em. Günther Friedrich, früherer Direktor des Instituts für Mineralogie und Lagerstättenlehre der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen wurde am 18. April 2009 ein Festkolloquium im Ford-Saal des „Super C“ der RWTH Aachen ausgerichtet. Prof. M. Meyer, seit 1994 Nachfolger G. Friedrichs, begrüßte den Jubilar und die Gäste und führte durch die Veranstaltung, die durch das Institut für Mineralogie und Lagerstättenlehre sowie die Klockmann-Stiftung ausgerichtet wurde.
Zur Würdigung des Jubilars sprachen Prof. Meyer sowie der Sohn des Jubilars und amtierende Dekan der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik, Prof. B. Friedrich.
Es folgten drei Festvorträge:
Der Direktor des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften, IFM-GEOMAR, Prof. P. Herzig, Kiel, trug vor zu dem Thema: Marine Gashydrate – Science Fiction oder Technologie der Zukunft ? Prof. S. Scott, University of Toronto, berichtete über: Mines in the deep ocean – mineral resources of the future. Über Goldvorkommen und montanwirtschaftliche Aspekte im Zusammenhang mit Gold sprach Prof. M. Meyer in seinem Vortrag: Auf der Suche nach Gold. Alle Redner, die auf viele Jahre gemeinsamer Arbeiten mit Prof. em. Günther Friedrich zurückblicken können, hoben auch die Verdienste des Jubilars in diesen wissenschaftlichen Feldern hervor. Dem Festkolloquium schloß sich nach einer Pause ein langer Festabend im Quellenhof an.
Günther Friedrich wurde am 15. April 1929 in Stuttgart geboren. Er studierte von 1948 bis 1954 zunächst in seiner Heimatstadt, anschließend in Heidelberg Geologie und Mineralogie. Nach seiner Promotion dort beim „Erzvater“ Paul Ramdohr und dem Geologen Ludwig Rüger wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die RWTH Aachen und habilitierte 1962 im Fachgebiet Mineralogie und Lagerstättenlehre. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA und in Kanada wurde er in Aachen Leiter der von ihm aufgebauten Abteilung für Angewandte Lagerstättenlehre. Im Dezember 1975 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Mineralogie und Lagerstättenlehre und die Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts. Bis zu seiner Emeritierung 1994 arbeitete Professor Friedrich schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der mineralischen Rohstoffe im terrestrischen und marinen Bereich.
Prof. Friedrich hat sich im besonderen Maße für internationale Beziehungen seines Instituts und der RWTH Aachen eingesetzt und viele ausländische Studierende ausgebildet und gefördert. Als Vorsitzender der DMG hat er Initiativen zur Förderung des Mineralogen-Nachwuchses ergriffen. So ist die Schaffung des Nachwuchsfonds der Gesellschaft, aus dem die aktive Teilnahme junger Wissenschaftler an ihren Jahrestagungen unterstützt wird, ebenso sein Werk wie die Einrichtung des Paul-Ramdohr-Preises, den die Gesellschaft für hervorragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Mineralogie verleiht. In beiden Fällen hat er nicht nur die formalen Vorbereitungen getroffen, sondern auch die Ansammlung eines beachtlichen Stiftungskapitals initiiert.
Von der DMG wurde Herrn Friedrich 1995 die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Gold „in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Förderung der Mineralogischen Wissenschaft in nationalem und internationalem Maßstab und zugleich für seine hervorragenden wissen-schaftlichen Arbeiten auf den Gebieten der Mineralogie und der Lagerstättenlehre“ verliehen.