Aus Mitteln der Ramdohr-Stiftung verleiht die Deutsche Mineralogische Gesellschaft jährlich den Paul-Ramdohr-Preis an junge DMG-Mitglieder, die bei der Jahrestagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft einen besonders guten Vortrag gehalten oder ein entsprechend gutes Poster präsentiert haben. Die Auszeichnung ist zurzeit mit € 1.000 dotiert.
Professor Dr. Paul Ramdohr |
Foto W. Lieber, 1973 |
Voraussetzung für die Verleihung ist die Behandlung eines Themas aus dem Bereich der Mineralogie in sachlich und formal hervorragender Weise. Der Beitrag soll in der Regel zu wesentlichen Teilen im Rahmen der Ausbildung entstanden sein (z.B. Diplomarbeit oder Dissertation). Im Falle der Beteiligung mehrerer Autoren muß erkennbar sein, daß der/die Auszuzeichnende den entscheidenden Anteil am Ergebnis beigetragen hat. Bewerbungen sind möglich und termingerecht an die Tagungsleitung zu senden. Vorschläge zur Verleihung des Paul-Ramdohr-Preises können dem Tagungsleiter oder dem DMG-Vorsitzenden während der Tagung unterbreitet werden. Über die Verleihung entscheidet ein entsprechend den Statuten für den Paul-Ramdohr-Preis eingesetztes Komitee, dem folgende vier Personen angehören: Der Tagungsleiter, der Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende der DMG sowie der Vorsitzende des Paul-Ramdohr-Kuratoriums.
Die Einrichtung des Paul-Ramdohr-Preises erfolgte in den Jahren 1992-1994 auf Initiative des damaligen DMG-Vorsitzenden und Direktors des Aachener Instituts für Mineralogie und Lagerstättenlehre, Professor Dr. Günther Friedrich. 1994 hat der neu geschaffene Freundes- und Förderkreis eine unselbständige Stiftung ins Leben gerufen, die ihren Zweck aus den Erträgen des Vermögens und aus den zweckgebundenen Zustiftungen erfüllt. Das Anfangsvermögen wurde aus Spenden ehemaliger Schüler und Freunde von Paul Ramdohr sowie Mitgliedern der Familie Ramdohr aufgebaut. Der Beitritt in den Förderkreis und die Aufstockung des von der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft treuhänderisch verwalteten Stiftungsvermögens sind jederzeit möglich.
Erste Gespräche über die Möglichkeit einer besonderen Ehrung von Paul Ramdohr durch die Schaffung eines Preises wurden während eines Festkolloquiums aus Anlaß seines 100. Geburtstages im Januar 1990 in Aachen geführt, der ersten Wirkungsstätte als Ordinarius für Mineralogie von 1926 bis 1934. Hier begann er zusammen mit Hans Schneiderhöhn, seinem Vorgänger auf dem Aachener Lehrstuhl, mit den Arbeiten an dem Lehrbuch für Erzmikroskopie sowie mit der Neuauflage von Klockmann’s Lehrbuch der Mineralogie. 1934 folgte er einem Ruf an die Humboldt-Universität in Berlin, von 1951 bis 1961 war er Ordinarius für Mineralogie an der Universität Heidelberg und führte anschließend seine intensive Forschertätigkeit am Mineralogischen Institut und am Max-Plank-Institut für Kernphysik in Heidelberg weiter. Einige Aspekte aus seinem Leben sind in der nachfolgenden Laudatio zusammengefaßt (Erzmetall 43, 1990) (pdf-Datei, 190 KB); siehe auch den Nachruf von Werner Schreyer (Fortschritte in der Mineralogie 63, 1985).